Hast Du dir schon einmal die Frage gestellt, wer bei einem Notruf am anderen Ende der Leitung sitzt, oder wo die Feuerwehr herkommt, die Dir hilft?
Der Feuerwehrdienst ist in Deutschland so organisiert, dass weit über 90% der Feuerwehrleute ihren Dienst in freiwilligen Feuerwehren ausüben. Nur ein kleiner Teil der Feuerwehrfrauen und –männer verdienen ihren Lebensunterhalt in einer Berufsfeuerwehr. Und überall dort, wo es eine Berufsfeuerwehr bzw. hauptamtliche Kräfte gibt, existiert auch immer eine freiwillige Feuerwehr.

Die Sicherheit der Wickeder Bürger wird 24 Stunden am Tag und an sieben Tagen in der Woche über ca. 120 freiwillige Kräfte sichergestellt. Sprich: Wir gehen alle einem „normalen“ Beruf nach.
Bei einem Einsatz, in unserem Fall also ca. 90 mal pro Jahr, passiert folgendes:

#1 – Notruf
Notrufe unter der 112 laufen im Kreis Soest zentral im Rettungszentrum am Boleweg auf. Dort ist die Rettungsleitstelle integriert, die den Rettungsdienst (RTW’s und Notärzte) und die Feuerwehren im Kreis Soest koordiniert und disponiert.
Die dort sitzenden Disponenten erfassen den Einsatz und lösen von dort die Alarmierung in den einzelnen Orten aus.

#2 – Alarmierung
 Alle aktiven Mitglieder unserer Feuerwehr haben einen Funkmeldeempfänger (auch als „Piepser“ bezeichnet)  bei sich. Dieser löst bei einem Alarm aus, indem er vibriert und piepst und die Alarmmeldung anzeigt.
Da nicht bei jedem Einsatz 120 Leute benötigt werden, sind die Einsatzkräfte in verschiedene Gruppen aufgeteilt. 

#3 – Fahrt zum Gerätehaus
 Nach der Alarmierung macht sich jeder direkt auf den Weg zum Gerätehaus. Dies kann von der Arbeitsstelle aus passieren, aber auch von Familienfeiern, einem Sportfest, oder dem gemütlichen Tatort-Abend auf der Couch.

#4 – Einsatzbereit und Anfahrt
 Am Gerätehaus angekommen, zieht sich jeder seine Einsatzkleidung an und besetzt die Fahrzeuge. Sobald alle Funktionen besetzt sind, startet die Fahrt zum Einsatzort. Die Zeit von der Alarmierung bis zum Ausrücken des ersten Fahrzeugs dauert in der Regel nur 4 Minuten. Dies ist wichtig, um die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen einhalten zu können.

#5 – Am Einsatzort
 Am Einsatzort angekommen wird die Lage erkundet, um dann schnell und effektiv Hilfe leisten zu können.

Auch wenn Feuerwehr für uns „nur“ ein Hobby ist, ist es unsere Aufgabe, den Schutz der Bevölkerung sicherzustellen und innerhalb kürzester Zeit professionelle und schnelle Hilfe zu leisten.
Oft herrscht der Irrglaube, dass eines unserer Gerätehäuser 24 Stunden am Tag besetzt ist. Dies ist – wie fast im gesamten Kreisgebiet – nicht der Fall. Und dennoch können wir, bis auf entfernte Randlagen der Gemeinde, alle Schutzziele einhalten.
Lediglich der Rettungsdienst (RTW, Notarzt) hat separate Wachen, die 24 Stunden am Tag besetzt sind. Der Notarzt, der in der Regel das Gemeindegebiet Wickede (Ruhr) und die angrenzenden Kommunen abdeckt, ist in Wimbern stationiert. Rettungstransportwagen (RTWs) kommen aus Werl, Menden, oder dem näheren Umkreis.