Am vergangenen Samstag fand bei strahlendem Sonnenschein und warmen Oktoberwetter ein Ausbildungstag der Freiwilligen Feuerwehr Wickede (Ruhr) statt. Der Fokus des Tages lag in diesem Jahr auf der Feuerwehrdienstvorschrift 3 (FwDV 3), die insbesondere die richtige Vorgehensweise bei verschiedenen Einsatzsituationen im Bereich des Lösch- und Hilfeleistungseinsatzes regelt. Bereits um 8 Uhr morgens versammelten sich die knapp 35 Teilnehmer auf dem Gelände der Sekundarschule in Wickede, um den Ausbildungstag zu beginnen.

Der Tag war in verschiedene Ausbildungsstationen gegliedert, die in kleinen Gruppen durchlaufen wurden. Jede Gruppe rotierte im Laufe des Vormittags durch die folgenden Stationen:

Grundlagen der Brandbekämpfung zur Menschenrettung – Eine moderne und effektive Möglichkeit Menschen innerhalb von Brandwohnungen zu retten. Die genauen Vorgehensweisen wurden mit Hilfe von Lehrmaterial des Instituts der Feuerwehr NRW verdeutlicht.
Erste Hilfe im Atemschutznotfall – Das Üben solcher Situationen wird hoffentlich nie in der Realität vorkommen. Im Notfall muss jeder Handgriff sitzen und der Ablauf standardisiert sein.
Hygiene an der Einsatzstelle – Ein zunehmend wichtiger Aspekt im Feuerwehrdienst. Hier wurde geschult, wie man kontaminierte Ausrüstung richtig handhabt, um die Gesundheit der Einsatzkräfte zu schützen und welche Gefahren in den Einsätzen stecken. Das Hauptaugenmerk lag auf dem Dekonterminieren beziehungsweise Entkleiden der persönlichen Schutzausrüstung.
Schlauchmanagement und Strahlrohrführung – Ein geordneter Raum während des Einsatzes ist wichtig. Hierzu zählt auch das Schlauchmanagement, um unnötigen Zeitverzug zu vermeiden.
Atemschutzüberwachung und Nutzung der Wärmebildkamera – Hierbei ging es um die Sicherheit im Atemschutzeinsatz. Alle Teilnehmer wurden sensibilisiert, einen Defekt oder Notfall anhand der Drucküberwachung der Kameraden im Innenangriff schneller zu erkennen und zu Handeln. Des Weiteren wurde die praktische Anwendung der Wärmebildkamera nochmals vorgestellt und auch die Grenzen aufgezeigt.

Nach den ersten zwei Stationen gab es eine kurze Frühstückspause, bevor die Gruppen zu den verbleibenden Stationen wechselten.

Im Nachgang zur Stationsausbildung fand für alle ein Vortrag zum Thema „Taktische Ventilation“ statt. Diese Schulung beinhaltete auch praktische Demonstrationen, bei der die Teilnehmer das taktische Belüften von Einsatzstellen in der Praxis sehen und verstehen konnten.

Nach einer stärkenden Mittagsverpflegung wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt, um das Gelernte in drei praxisnahen Übungen anzuwenden. Die Übungen waren so gestaltet, dass die zuvor erlernten Inhalte und Techniken gezielt als Übungsziele integriert waren, sodass die Einsatzkräfte diese direkt in realistischen Szenarien umsetzen und ihre Handgriffe festigen konnten.

Der Ausbildungstag war ein voller Erfolg und wurde von allen Teilnehmern als sehr lehrreich empfunden. Das sonnige Herbstwetter und die gute Organisation trugen dazu bei, dass die Kameradinnen und Kameraden motiviert und konzentriert bei der Sache waren. Dank der engagierten Ausbilder und der praxisnahen Gestaltung der Schulungseinheiten verließen alle Teilnehmer den Ausbildungstag mit einem deutlich erweiterten Wissens- und Erfahrungsschatz – bereit für den nächsten Einsatz.